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Artikel: Wissenschaftliches Arbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten

Die Hauptkriterien sind Nachprüfbarkeit und Wiederholbarkeit ...

 
Ein Grundsatz heißt, dass sich wissenschaftliches Arbeiten nach der Methode definiert und nicht nach dem betrachteten Objekt. Eine Doktorarbeit des Themas: "Der Einfluss eines Hundertmeterlaufes auf die Herzfrequenz von Schweinen" mag also auf den ersten Blick abseitig erscheinen, befindet sich aber voll im Bereich wissenschaftlichen Arbeitens. Wobei vorausgesetzt wird, dass die Methodik stimmt. Die hierfür maßgebenden Kriterien heißen: Nachprüfbarkeit und Wiederholbarkeit.

Zu den weiteren Voraussetzungen des wissenschaftlichen Arbeitens werden Verzicht auf Wertungen und vorgefasste Urteile, also Objektivität, gezählt. Allerdings ist einleuchtend, dass sich die Methoden nach den Erkenntnisgegenständen richten müssen: Beobachtung, Messung, Zählung, Experiment.

Im Bereich der Geisteswissenschaften stehen Umfrage, Überlieferungskritik, Deutung, Erklärung und induktive oder deduktive Ableitung im Vordergrund. Wissenschaftliches Arbeiten in diesem Bereich bedeutet vor allem Offenlegung der Quellen, regelgerechtes Zitieren, Berücksichtigung widerstreitender Auffassungen, ausführliche und nachvollziehbare Begründung der eigenen Bewertung. Als ein Kriterium der Verifizierbarkeit geisteswissenschaftlicher Ansichten, besonders im Bereich der empirischen Sozialforschung, wird die Intersubjektivität angesehen. Intersubjektivität bedeutet in diesem Zusammenhang eine Schnittmenge gemeinsamer Überzeugungen, Empfindungen und Denkarten innerhalb einer individuell unterschiedlichen Gruppe. Damit sollen vor allem allzu "genialische" und subjektive Betrachtungsansätze ausgeschaltet und auf der anderen Seite die Nachprüfbarkeit der Ergebnisse gesichert werden.

Zu den Namen, die im Zusammenhang mit wissenschaftlichem Arbeiten genannt werden müssen, gehören Galilei, Bacon und Descartes.
Galilei betonte die Bedeutung des Experimentes und der mathematischen Formulierung der Naturgesetze. Die Bedeutung der empirischen oder experimentellen Herangehensweise wurde von Bacon hervorgehoben. Zusätzlich stellte Bacon das Prinzip der Induktion in den Vordergrund. Induktion beinhaltet den logischen Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine, vom Experiment auf die Gesamtheit der Natur.
Descartes schließlich stellte das bisherige wissenschaftliche Vorgehen auf den Prüfstand des radikalen Zweifels. Er postulierte die Analysierbarkeit des Universums, die Teilbarkeit der Erscheinungen in einzelne Bereiche, die betrachtet und in ihren gegenseitigen Zusammenhängen verstanden werden können. Die Mathematik bot dafür die angemessene Sprache.

Mit Newton wurden diese Ansätze zusammengefasst und das Wissenschaftsbild bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts festgelegt, wobei vor allem die mechanistische Begrifflichkeit im Vordergrund stand. Die Grundthese war: Die Natur ist objektiv erkennbar und es kann eine absolute Wahrheit geben.
Die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik brachten diese Grundsäulen ins Wanken. Die Welle-Teilchen-Dualität und die Erkenntnis, dass der Beobachter das Beobachtete beeinflusst, zeigten die Grenzen der bisherigen Wissenschaftsauffassung auf. Die bisherige Verifizierbarkeit durch sinnliche Anschauung war im atomaren und subatomaren Bereich nicht mehr möglich. Ausdruck des Dilemmas ist der sarkastische Ausspruch eines Atomphysikers: "Materieteilchen ist das, was stattfindet, wenn man nach Materieteilchen sucht".
Verifikation wird daher in der Wissenschaftstheorie in der Nachfolge von Karl Popper durch Falsifizierbarkeit ersetzt, das heißt, eine Hypothese wird durch die Auflistung von Gegenbeispielen als nicht haltbar erwiesen.
Aufgabe der Wissenschaft in dieser Sichtweise ist es, Vorhersagen zu machen, die experimentell überprüft werden können. Der Anspruch auf absolute Wahrheit und Objektivität wird nicht mehr aufrecht gehalten. Die Prinzipien der klassischen Naturwissenschaft werden trotz aller Erfolge als hinderlich angesehen oder ihre Gültigkeit wird auf einem speziellen Bereich beschränkt.

Die neue Auffassung beinhaltet die Erkenntnis, dass die Antworten der Natur von den gestellten Fragen abhängen und dass Methoden die Ergebnisse beeinflussen. (don)
 
 
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