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Artikel: Antikes und Antiquitäten

Antikes und Antiquitäten

Unter Sammlern sind die Grenzen zwischen Rarität und Antiquität fließend ...

 
Mit dem Begriff Antiquität werden heutzutage Artikel bezeichnet, welche einer längst vergangenen Epoche entstammen. Sammler von Gegenständen aus vergangenen Epochen und Fachautoren zu Veröffentlichungen hinsichtlich dieser Thematik haben diesen Begriff wohl geprägt, er setzt kein bestimmtes Alter voraus und bezieht sich auch sicher nicht nur auf Gegenstände aus dem Zeitalter der Antike.

Während ein Buchantiquariat sich vielleicht mit Druckwerken beschäftigt, welche ein Alter von 100 Jahren oder mehr haben, sind in einem Antiquitätenfachgeschäft für figürliche Kunst auch Figuren aus der Art Deco Phase durchaus treffend als Antiquität bezeichnet. Obwohl diese gerade einmal mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges vor rund 70 Jahren endete. Sammler lieben diesen Begriff, denn er signalisiert Rarität und Wertigkeit.
Keinesfalls ist damit also generell ein Mindestalter zu assoziieren und mit gewissem Recht bezeichnen auch beispielsweise die Sammler von Spielzeugautomodellen der bekannten Firma Matchbox die Modelle der Gründungsphase (50er Jahre) in Schächtelchen, welche wirklich aussahen wie Streichholzschachteln, diese bereits als Antiquität.

Besonders im schnelllebigen technischen Bereich, wo Trends und Stilrichtungen oft nur wenige Jahre überleben, da fällt die Zuordnung wirklich schwer. Ein Kamerasammler, der sich mit historischen Kameramodellen beschäftigt, der würde vielleicht schon die erste Digitalkamera aus den 70er Jahren als Antiquität bezeichnen, obwohl dass dann andere sicherlich als Unfug abtun werden. Die erste Digitalkamera schaffte gerade einmal 10.000 Pixel in Schwarz/Weiß, hatte Abmessungen zwischen denen eines Toasters und einem Mikrowellengerät, wog viele Kilos und hätte sicherlich einen gerechtfertigten Platz in einer Kamerasammlung, aber Antiquität?

Bei künstlerischen Antiquitäten fällt die Zuordnung viel leichter, denn da setzt man mit dem Begriff eben die Zugehörigkeit zu Stilrichtungen und Epochen gleich, welche sich durch charakteristische Merkmale im Design, der Art und Beschaffenheit verwendeter Materialien als auch andere künstlerische Aspekte auszeichnen. Gegen eine Inflation des Begriffes vor allem in technischen Belangen oder bei Gebrauchsgütern und Konsumartikeln wird man wenig unternehmen können, aber als wegweisend kann man vielleicht auch die Auktionskataloge führender Auktionshäuser dieser Welt betrachten.
Wenn dort eines Tages zum Beispiel analoge Rollfilmkameras und Mobiltelefone nur mit monochromen Displays als Antiquität geführt werden, dann wird ein Gemäldesammler oder Kunstsammler zwar die Nase rümpfen, aber mit schnell voranschreitender Evolution in allen Sektoren wird das vielleicht unausweichlich sein. (don)
 
 
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