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Artikel: Arbeiten in der Schweiz

Arbeiten in der Schweiz

Lohnt es sich wirklich in der Schweiz zu arbeiten ...

 
Es ist ein Irrtum zu glauben, es sei besonders schwer, in der Schweiz eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Die nötige Aufenthaltserlaubnis ist ohne Probleme zu bekommen - vorausgesetzt, man hat einen Arbeitsplatz. Man sollte auch klären, ob man als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten will, denn für Grenzgänger gibt es einige Erleichterungen, so beispielsweise bei der Arbeitslosen- und Krankenversicherung.

Arbeitslosigkeit
In der Schweiz lag die Arbeitslosenquote im Januar 2007 nur bei 3,2 Prozent, und die Arbeitsplatz-Perspektiven sind nur als positiv zu bezeichnen. Es gibt allerdings erhebliche regionale Unterschiede. In der deutschsprachigen Schweiz haben Bewerber aus dem Ausland wesentlich bessere Chancen als in der Westschweiz oder im Tessin.

Berufsaussichten
Besonders günstig sind Arbeitsmöglichkeiten im Handwerk: Es werden immer Baufachkräfte, Elektriker, Feinblechner, Installateure, Polsterer und Raumausstatter, Schlosser und Schmiede gesucht. Wegen der umfangreichen neuen Tunnelbauten benötigt man auch Elektromonteure, Elektroinstallateure, Tunnelbauer und Fernmeldemonteure. Das Hotel- und Gaststättengewerbe stellt sowieso immer Personal für die Gästebetreuung, die Küche, den Service, die Rezeption und als Hausdame ein. Auch die kaufmännischen Berufe sind gefragt, genauso wie Fachkräfte der IT- Branche. Akademiker und Ingenieure der Fachrichtungen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektrotechnik haben ebenfalls sehr gute Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Formalitäten
EU-Bürger aus einem der ursprünglichen 15 Mitgliedsländer, die in der Schweiz arbeiten möchten, haben es jetzt wesentlich einfacher, denn man braucht seit dem 1. Juni 2007 keine Arbeitsbewilligung mehr, nur noch eine Aufenthaltsbewilligung. Damit besteht für diese Personengruppe ein freier Zugang zum schweizerischen Arbeitsmarkt. Wer einen Arbeitsvertrag hat und damit nachweisen kann, dass er das schweizerische Sozialsystem nicht in Anspruch nehmen wird, bekommt die Aufenthaltsbewilligung. Bevor man seine Arbeit beginnt, muss man sich bei der Einwohnerkontrolle der jeweiligen Wohngemeinde melden und dort den Antrag auf Erhalt der Aufenthaltsbewilligung einreichen. Hierzu sind ein gültiges Reisedokument, der Arbeitsvertrag oder eine Arbeitsbestätigung vorzulegen.

Der Verdienst
Die Löhne und Gehälter in der Schweiz zählen zu den höchsten weltweit. Besonders viel verdient man in Zürich, Basel und in der Nordwestschweiz, am wenigsten im Tessin. Es gibt außer in einigen speziellen Branchen keinen gesetzlichen Mindestlohn. Die Löhne lagen im Jahr 2005 für ungelernte Arbeitnehmer zwischen 1397 Euro und 2667 Euro. Für qualifizierte Personen zwischen 1778 Euro und 3366 Euro. Diese Zahlen beziehen sich auf Ende 2006. Schweizer Staatsbürger erhalten in der Regel höhere Löhne als entsprechend qualifizierte Ausländer. Frauen verdienen für vergleichbare Arbeiten zum Teil erheblich weniger als Männer. Insbesondere bei Arbeitnehmern in verantwortungsvolleren Positionen wird das Gehalt aufgeschlüsselt. Es gibt dann ein Fixum mit einer Leistungszulage, die oft erfolgsabhängig ist.

Die Lebenshaltungskosten
Geld sparen können vor allem diejenigen, die in der Schweiz arbeiten und zum
Einkaufen ins benachbarte Ausland fahren, denn das Schweizer Preisniveau liegt
etwa ein Drittel über dem deutschen. In der Schweiz ist das Lohnniveau höher als in Deutschland, doch die Lebenshaltungskosten sind um einiges höher. So verdient man unter dem Strich in der Schweiz netto gleich viel wie in Deutschland.

Die Sozialabgaben
Der Arbeitnehmeranteil an den Sozialabgaben beträgt je nach Altersstufe zwischen 13 und 24 Prozent vom Bruttogehalt. Hinzu kommt ein individuell, vom Versicherer festgelegter Festbetrag für Sachleistungen bei Krankheit und Mutterschaft. Dieser Beitrag beläuft sich etwa auf knapp 200 Euro. Mit dem Sozialversicherungsbeitrag sind alle wesentlichen Versicherungsbereiche abgedeckt: Auf den Betrag, der nach Abzug der Sozialabgaben übrig bleibt, wird nach einem progressiven Tarif die Einkommensteuer erhoben.

Zusammenfassung
Wer einen Arbeitsplatz in Deutschland hat braucht des Geldes wegen nicht in die Schweiz zu wechseln, aber für Arbeitslose ist die Schweiz eine echte Alternative. (don)
 
 
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